modernen D/A-W andler und einen
Class-A-Kopfhörerverstärker dazu, die
natürlich nicht ganz an die Qualität der
dicken Auralic-Kombi, bestehend aus
dem
„Paar-Tausend-Euro-Wandler“
Vega und dem unbestechlichen Kopf-
hörerverstärker Taurus, herankommt.
Doch kostet so ein Gemini auch nur
ein Bruchteil dessen und liefert einen
unbestreitbar guten Kompromiss aus
Klangqualität, Nutzen und Design.
W enn man sich überlegt, wie kom-
pakt
die
Wandler/Verstärkereinheit
tatsächlich ist, dann ist es als absolute
Besonderheit zu betrachten, dass hier
sowohl
ein
6,3er-Klinkenanschluss
als auch eine symmetrische Kopfhö-
rerverbindung vorgesehen wurde, die
aufgrund des komplett symmetrischen
Schaltungskonzepts
aus
klanglicher
Sicht zu bervorzugen ist. G ut versteckt
im hinteren Teil des Fußes sind nun
die diversen Anschlüsse. Zwei USB-
Anschlüsse gibt’s hier, einer ist für
die Verbindung eines Computers da,
der andere holt sich die Musikdaten
von
einem
Android-Tablet. Auralic
legt dem Gemini ein spezielles O TG -
Kabel für diese Tablets bei, damit der
Datentransfer über USB funktioniert.
Um das volle Potenzial herausholen
zu können, sollten Android-Nutzer im
Playstore zudem die App „USB Audio
Recorder PRO“ herunterladen, damit
der USB-Audio-Transfer gelingt. Das
geht leider nicht mit jedem beliebigen
Android-Gerät, wichtig ist, dass das
Tablet oder Smartphone den O TG -
Modus unterstützt, was im Einzelfall
zu prüfen ist. Meine Test-Tabletten
(Google Nexus 7 und Samsung Galaxy
Tab 3 8.0) haben jedenfalls einwandfrei
funktioniert.
Ich sehe den Gemini vor meinem gei-
stigen Augen trotzdem neben einem
Computer. Klar, da gibt’s auch noch
einen Toslink-Eingang (an dem ich
mit dem Astell&Kern AK120 eine
passende Quelle für den Hörtest ange-
dockt habe), doch eine Stimme in mir
will immer die USB-Verbindung nut-
zen, die das absolute Komplettpaket
moderner
USB-Übertragungstechnik
bietet. Das heißt: PCM -Daten können
bis 384 kHz in 32 Bit aufgelöst sein
(alle Abtastraten bis zu dieser Ober-
grenze werden selbstredend nativ un-
terstützt), außerdem können DSD64
und DSD128-Files (wir reden hier
von 1-Bit-Daten mit einer Sampling-
frequenz von bis zu 5,6 M Hz)
über
diese Verbindung geschoben werden.
Windows-Rechner brauchen Treiber,
OSX- und Finux-Computer schaffen
das Plug&Play. Im Gemini ist es ein
XMOS-Receiverchip
neuester
Ge-
neration, der das ermöglicht, dahinter
wird wieder gewissenhaft an Jitterre-
duktion gewerkelt, um saubere Daten
verarbeiten zu können.
Fertigungstechnisch nun wieder ist das
eine ganz feine Nummer. Der M es-
singfuß wurde penibel genau ausge-
fräst, um die mit über 500 Bauteilen
bestückte Platine passgenau und ther-
misch optimal unterzukriegen. Klar, so
ein Class-A-Kopfhörerverstärker wird
nun mal recht heiß, wenn er ein paar
Stunden spielt, doch tut der Gemini
auch mit heißer Birne klaglos seinen
Dienst (klingt sogar noch ein bissel ge-
schmeidiger) und kann schließlich auf
24/7-geprüfte Bauteile bauen, denen
die prinzipbedingt auftretenden Tem-
peraturen nichts ausmachen.
Ich konnte mich also zweilfelohne als
beneidenswerter
M ann
bezeichnen,
der mit einem solchen Apparat seine
Musikabende
verbringen
darf.
Der
liebe Vertrieb hat noch eins draufge-
legt und mir einen Kopfhörer dazu-
gelegt, der das Erlebnis absolut be-
merkenswert gemacht hat. Ich bin ja
bekennender Fan der Kopfhörer des
kalifornischen Unternehmens Aude-
ze, zum ersten Mal hatte ich mit dem
LCD-XC eine geschlossene Variante.
Hinsichtlich Anfass- und Fertigungs-
qualität ist das mal wieder eine ganz
große Nummer. Der Body besteht aus
anodisiertem
Aluminium
und
wird
von einer handgeschliffenen und sau-
ber lackierten Schale
aus
Bubinga-
Holz veredelt. Die Ohrpolster sind aus
Lammleder und sollten demzufolge ab
und zu mal mit Pflegemittel behandelt
D er Drehknopf s te llt die
La u tstä rk e , hier „N ice n e ss1
genannt, ein
werden, komfortabel sind sie aber ab-
solut. Vorsicht: Das der Packung beilie-
gende Pflegemittel ist fürs Holz, nicht
für die Lederpolster. Die LCD-XC
tragen sich durch die Geometrie und
die feinen Materialien sehr gut. Das
sieht schon knackig aus, so was zeigt
man gern auf einem hübschen Ständer
im Wohnzimmer - beispielsweise auf
einem Gemini.
Technisch gesehen ist das ein magne-
tostatischer Kopfhörer, der also hin-
sichtlich seines Antriebs der Firmen-
philosophie treu bleibt, sich allerdings
aufgrund der geschlossenen Bauwei-
se für andere, beispielsweise lautere
Hörumgebungen empfiehlt. Oder ein-
fach Freunde der geschlossenen Schale
bedient, je nachdem. Die elektrischen
Signale werden von einer metallisch
bedämpften, superleichten Folie
er-
zeugt, die zwischen zwei Lagen ein-
zelner, kleiner Neodymmagnete einge-
spannt ist. W enn nun der Signalstrom
durch diese metallisierte Folie fließt,
wird sie im Takt der Musik bewegt
und Schall entsteht. Der Vorteil die-
ser Technologie: Die riesige Membra-
nfläche (40 cm2) mit verschwindend
kleiner Masse kann mit enormer Im-
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